Inselhüpfen in den Kykladen
Griechenland wie aus dem Bildband
Das Wappen Griechenlands kennt bloss zwei Farben: Blau und Weiss. Doch diese gelten auch als Versprechen – insbesondere für die Kykladen. Denn kein anderer Archipel bedient das griechische Ferienklischee blau-weisser Inselträume besser – im Gegenteil. Hier ist es Realität.
Die kykladische Symbiose aus dem Blau von Himmel und Meer sowie der charakteristischen Kuppeldächer und dem Weiss der gekalkten Häuser verkörpert ziemlich genau das Griechenland, wie es sich Ferienträume ausmalen. Kein Wunder, zählt das Inselreich im Ägäischen Meer für viele zum Schönsten, was Griechenland zu bieten hat. Unser 8-tägiges Reiseerlebnis wartet mit einer Auslese von vier Inselschönheiten auf, von denen jede ihren ganz eigenen, unverkennbaren Charakter hat.
Postkartenidyll Santorini
Los geht die Reise gleich mit einem Höhepunkt: Santorini – ein wahres Schmuckstück der kykladischen Inselwelt. So macht das sichelförmige Eiland mit von Feriengästen eingeschlepptem Alltagsballast gleich kurzen Prozess. Dank ihren vielen verträumten Ecken ist die Insel auch bei Paaren, die frisch in den Hafen der Ehe eingelaufen sind, eine bevorzugte Urlaubsadresse. Doch sie punktet nicht nur mit romantischem Ambiente, sondern gilt auch als Insel für Geniesser. Genuss für die Sinne bietet denn auch die Erkundung der pittoresken Inselhauptstadt Fira. Deren leuchtend weisse Häuser kleben wie Vogelnester an den schwarzen Klippen der Caldera – den übrig gebliebenen Wänden des ursprünglichen Vulkankessels. Fällt der Begriff Caldera, folgt ihm nicht selten ein Name einer Stadt: Akrotiri – Griechenlands Pompeji. Die minoische Stadt wurde nämlich 1600 v. Chr. bei einem Vulkanausbruch unter Asche und Lava begraben und auf diese Weise quasi über 3500 Jahre konserviert. Die Folge: Ihr Erhaltungszustand sucht im Mittelmeer nach ihresgleichen. Vom gleichen Kaliber ist auch der Panorama-Blick über das azurblaue Meer und die teilweise fast senkrecht in die Tiefe stürzenden Felswände der Caldera, den Sie im Anschluss bei einer Weindegustation geniessen.
Santorini, Griechenland
Naxos – grün und beschaulich
Nach drei Übernachtungen auf Santorini stechen Sie mit der Fähre in die See und fahren nach Naxos. Bei der Einfahrt in den Hafen fällt der Blick als erstes auf die antike Portara: ein gewaltiges Marmortor. Durch dieses wäre man in den Apollo-Tempel gelangt. Leider wurde er nie fertiggestellt. Doch ein schönes Fotosujet gibt das Insel-Wahrzeichen allemal ab. Arbeit für Kameras garantiert auch die Altstadt von Naxos sowie das venezianische Kastell, das wie eine Krone über der Hafenstadt thront. Weitere Postkartenmotive bietet am zweiten Tag eine Rundfahrt über Insel, die sich als sehr fruchtbar, grün und ursprünglich erweist. Am folgenden Tag dominieren jedoch erneut die Blautöne: Die nächste Überfahrt steht an und Sie nehmen Kurs auf die dritte Insel – den Wind im Gesicht, die salzige Meeresluft in der Nase und das Rauschen der Wellen im Ohr.
Magische Momente auf Mykonos
Kosmopolitisch, stilbewusst und lebhaft – auf Mykonos offenbaren die Kykladen weitere ihrer Facetten. Mykonos nimmt Sie als Neuankömmling bestimmt auch vom ersten Augenblick an gefangen. Zumal Sie in Mykonos-Stadt an Land gehen: ein wahres Kleinstadt-Kleinod in Weiss-Blau, garniert mit violetten Farbtupfern in Form von blühenden Bougainvilleen. Besonders gut lässt sich Mykonos’ Charme bei einem Sundowner-Drink in Little Venice einfangen, wo Feriengäste wie Einheimische in einer der liebevoll hergerichteten Tavernen und Freiluft-Bars gemeinsam den Sonnenuntergang und den Auftakt der Nacht zelebrieren. Denn die Nächte in Mykonos sind reich an magischen Momenten und nicht schwarz, sondern weiss. Wenn die feuerrote Sonne in der Ägäis versinkt, verwandelt das reflektierende Kunstlicht das Städtchen nämlich in ein strahlend leuchtendes Gassen-Labyrinth. Nie ist es schöner durch die belebten und von kleinen Boutiquen sowie gastronomischen Lokalen gesäumten Gässchen zu flanieren als dann. Zu diesem Zeitpunkt wohnt Mykonos ein noch grösserer Zauber inne.
Mykonos, Griechenland
Delos – Insel der Götter des Lichtes
Ein Tagesausflug zur Nachbarinsel Delos, um die sich die benachbarten Kykladen-Inseln kreisförmig gruppieren, komplettiert unser Inselquartett. Dieser Konstellation wegen kam der Archipel schon in der Antike zu seinem Namen – abgeleitet vom griechischen Wort Kyklos (Kreis). Der besonderen Lage massen die alten Griechen auch eine besondere Bedeutung bei und so mauserte sich ausgerechnet das kleinste Eiland zu einem Zentrum der griechischen Hochkultur. Demnach präsentiert sich Delos heute als einziges archäologisches Freilichtmuseum. Bekannt ist das 3,4 Quadratkilometer grosse Eiland aber nicht nur aufgrund seiner zum Weltkulturerbe zählenden antiken Schätzen, sondern auch als zentrale Stätte der griechischen Mythologie. Der Legende nach suchte Zeus’ schwangere Geliebte nach einem Geburtsort für ihre Zwillinge. Ein schwieriges Unterfangen, da potentielle «Gastgeber» den Zorn seiner Frau Hera fürchteten. Doch dank Poseidons Zauberkünsten kamen Artemis, Göttin des Mondes und Sonnengott Apollo schliesslich sicher auf der zuvor unsichtbaren Insel Delos zur Welt. Passt! Denn mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr gehört Delos zu den sonnenreichsten Inseln im Mittelmeer.
Zurück von der mystischen Götterinsel haben Sie die Qual der Wahl, welchen weltlichen Genüssen Sie frönen möchten. Wie wär’s mit einem Cocktail am Hotelpool oder einem letzten Sonnenbad an einem von Mykonos’ goldenen Stränden? Oder lassen Sie die Reise in den Farben der Kykladen ausklingen – mit einem Schwumm im Meer oder einem Bummel durch Mykonos-Stadt.
Drosiani, Kykladen